Accueil du site
Doctorat
Allemagne
2002
Biodiversität und Erhalt der Hochlagenvegetation der Insel Fogo (Kap Verde) : Ausarbeitung eines Konzeptes für ein Schutzgebiet
Titre : Biodiversität und Erhalt der Hochlagenvegetation der Insel Fogo (Kap Verde) : Ausarbeitung eines Konzeptes für ein Schutzgebiet
Auteur : Leyens, Teresa
Université de soutenance : Rheinischen Friedrich-Wihelm-Universität zu Bonn
Grade : Doktor rerum naturalium (Dr. re. nat.) 2002
Résumé
Im Rahmen eines durch das Tropenökologische Begleitprogramm (TÖB)-GTZ
vergebenen Stipendiums wurde die vorliegende Doktorarbeit "Biodiversität und Erhalt
der Hochlandvegetation der Insel Fogo (Kap Verde) : Ausarbeitung eines Konzeptes für
ein Schutzgebiet" angefertigt. Ziel der Untersuchungen war es, auf Basis der
wissenschaftlichen Untersuchungen der Flora und Vegetation der Hochlagen der Insel
Fogo, ein Konzept für ihren Schutz und zur Errichtung eines Schutzgebietes
auszuarbeiten. Im Verlauf des fast 4-jährigen Aufenthaltes auf der Insel Fogo wurden
sowohl 6 Dauerbeobachtungsflächen angelegt, als auch 165 Vegetationsaufnahmen
und unzählige Geländebegehungen, zur Untersuchung der typischen
Zusammensetzung der Hochlandvegetation, ihres Degradationszustandes und ihrer
Regenerationsfähigkeit, durchgeführt. Da die Hochlagen durch eine starke Abhängigkeit
des Menschen von den natürlichen Ressourcen geprägt ist und dieser deshalb seine
eigene Lebensgrundlage durch die fortschreitende Vernichtung der nur noch in Resten
vorhandenen natürlichen Vegetation gefährdet, stellte die partizipative Zustandsanalyse
und Planung der zukünftigen Nutzungsformen der natürlichen Ressourcen einen
wichtigen Bestandteil zur Ausarbeitung eines nachhaltigen Konzeptvorschlages dar.
Typische Pflanzengesellschaften konnten für das Untersuchungsgebiet identifiziert und
nach Braun-Blanquet erstmalig beschrieben werden. Neue Verbreitungskarten wurden
erarbeitet und populationsdynamische Untersuchungen für zahlreiche, endemische
Charakterarten durchgeführt. Die Auswertung der Analysen hat gezeigt, dass 50% (16
Taxa), der 32 im Untersuchungsgebiet vorkommenden endemischen höheren
Pflanzenarten gefährdet sind, einige davon stark. Populationszählungen der am
stärksten gefährdeten Arten ergaben z.T. sehr geringe Populationsgrößen, vielfach mit
rückgängiger Tendenz. Auf dieser Basis wurden Schutz- und Handlungsempfehlungen
für bedrohte Arten erarbeitet.
Der Degradationszustand des Untersuchungsgebietes ist besorgniserregend. Fast 40%
der Fläche ist extrem stark bis mittelmäßig stark degradiert, nur noch 16% konnten als
naturnah eingestuft werden. Die Verfolgung der Vegetationsentwicklung innerhalb der
Dauerbeobachtungsflächen über c. 4 Jahre verdeutlichte, dass die
Regenerationsfähigkeit sehr niedrig ist. So konnte in keiner der Beobachtungsflächen
ein Anstieg der Artenzahl verzeichnet werden. Ebenso war die Überlebensrate der
Keimlinge extrem niedrig.
Andererseits waren erste durchgeführte Versuche für Restaurationsprogramme
erfolgversprechend. Da das Gebiet eines der Biodiversitätszentren Kap Verdes darstellt
und es auch aufgrund seiner landschaftlichen und der kulturellen Aspekte, der im
Gebiet lebenden Bevölkerung, eines der wertvollsten Gebiete Kap Verdes darstellt, ist
seine Ausweisung zum Parque Natural eingeleitet. Vorgeschlagen wird die Einrichtung
eines c. 66 km² Schutzgebietes, dessen konzeptionelle Basis sowohl die dringend
notwendigen Schutzaspekte beinhaltet, als auch die menschlichen Bedürfnisse
berücksichtigt. Eine starke Einbindung der involvierten Bevölkerungsgruppen soll zu
einem nachhaltigen Management der Ressourcen führen. Die erarbeiteten
Empfehlungen für den nachhaltigen Schutz der Biodiversität, als auch für mögliche
Maßnahmen zur Alternativenschaffung für die Bevölkerung, basieren auf den
partizipativen Erhebungen.
Mots clés : Fogo ; Pflanzengesellschaft ; Artenreichtum ; Artenschutz ;
Page publiée le 19 mars 2008, mise à jour le 11 novembre 2021